Die lokalen CIGL (Centres d’initiative et de gestion local).

Zu Zeiten als die CIGL’s  noch im Verbund mit dem OPE-Netzwerk (Objectif Plein Emploi) agierten,  war es den lokal Verantwortlichen nicht so leicht möglich, Dienste der solidarwirtschaftlich organisierten lokalen Vereinigungen in Anspruch zu nehmen. Damals war das « Centre de Ressources », also die Zentrale des OPE-Netzwerkes, dafür zuständig dass lokalpolitisch motivierte Einflußnahmen nicht stattfinden sollten. Das Mutterhaus war dem Staatssekretariat für Solidarwirtschaft und dem Ministerium für Arbeit und Beschäftigung Rechenschaft schuldig, ebenso für den ordnungsgemässen Ablauf der Projekte, wie auch für den Gebrauch der Gelder. Das Basisdemokratisch aufgebaute Netzwerk bestand aus dem « Centre de Ressource » und aus den über 30 CIGL’s aus 65 Gemeinden und hatte sich eigenständig einen Kontrollmechanismus  auferlegt welcher eventuellen Missbräuchen vorbeugen sollte. Diese Selbstkontrolle wurde   eingerichtet damit eine Gewaltentrennung auf CIGL-Ebene stattfinden konnte. Die « agents de développement local », (heute heißen sie Direktoren) waren beim Centre de Ressource angestellt und sie leiteten als Hauptverantwortliche die Geschicke des CIGL. Dies in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Verwaltungsrat welcher für die generelle Ausrichtung und die Projekte zuständig war.   Sie waren ihrem Arbeitgeber, dem « Centre de Ressources », Rechenschaft schuldig und hatten den Auftrag eine klare Linie hinsichtlich eines solidarischen Wirtschaftens der CIGL’s zu garantieren. Einer direkten Einflussnahme auf ihre Person seitens eines Mitglieds des Verwaltungsrates war so ein Riegel vorgeschoben. Externe Beratung und Begleitung findet heute nicht mehr statt und der lokale CIGL ist heute nur noch dem Arbeits-und Beschäftigungsministerium Rechenschaft schuldig. Die Frage steht also im Raum, inwieweit diese staatliche Instanz ihre Aufsichtspflicht erfüllt oder erfüllen kann.

Die CIGL’s sind etwas Wunderbares und Wertvolles. Die Arbeit an der Studie zu diesem Netzwerk begann im Jahre 1995, mit der vollen Unterstützung von John Castegnaro und Nic Eickmann.  1997 startete das erste CIGL-Projekt in Rümelingen. Herr Minister für die Solidarwirtschaft, der Name CIGL steht für « Centre d’initiative et de Gestion Local » und nicht für Beschäftigungsinitiative. Seien sie bitte vornehmer als ihr Amtsvorgänger und geben sie den CIGL’s ihre wahre Identität zurück, es wäre ein begrüßenswerter Schritt.

 

Romain Biever

  


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